Bundeskanzler Engelbert Dollfuß
Ein vergessenes Opfer des Nationalsozialismus
In der Sitzung vom 4. März 1933 manövriert sich der von zahlreichen Regierungswechseln geprägte österreichische Nationalrat selbst in die Beschlußunfähigkeit. Diese Gelegenheit nutzt der damalige Bundeskanzler Engelbert Dollfuß dazu, das Parlament mithilfe eines Ermächtigungsgesetzes aus dem Ersten Weltkrieg auszuschalten. Vom Nationalsozialismus und Austromarxismus bedrängt, plant er die Errichtung eines christlichen Ständestaates mit starker autoritärer Führung und beruft sich dabei auf die Sozialenzyklika „Quadragesimo anno“ von Papst Pius XI.
Am 25. Juli 1934 stirbt Dollfuß bei einem nationalsozialistischen Putschversuch. Doch vor allem seine Leistung, die zuvor überwiegend anschlußwilligen Österreicher von einem eigenstaatlichen Weg zu überzeugen, wird die österreichische Geschichte noch nach dem Zweiten Weltkrieg prägen.
Über die heute üblichen Stereotypen hinaus beleuchtet Pater Weigl die Beweggründe für Dollfuß' Vorgehen in einer von zahllosen Bedrängnissen und organisiertem Terror gezeichneten Zeit.
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