Die Heilige Kunst
Gott ist in seiner Schöpfung der Urkünstler schlechthin und schafft als Höhepunkt seines Kunstwerks den Menschen nach seinem Ebenbild. Der Mensch ahmt diese Künstlertätigkeit nach und versucht mit seinen Götzen und Götterbildern zunächst, zu diesem Urbild zurückzugelangen. Gerade diesen Versuch aber verbietet Gott dem auserwählten Volk im Ersten Gebot. Doch betont man das Gebot „Du sollst dir kein Bildnis machen“, kann man die höhere Absicht Gottes erkennen, selbst den Menschen in Jesus Christus sein Abbild zu schenken.
Durch die Jahrhunderte der christlichen Kunst ist dieses Christusbild manchen Wandlungen unterworfen. Doch gerade zu einem Zeitpunkt, wo sich die christliche Kunst und Kunstgeschichte in eine subjektivistische Wirrnis auflöst, erlauben moderne naturwissenschaftliche Methoden, im Turiner Grabtuch das Christusbild neu zu entdecken.